FAQ − Fragen und Antworten

Kinderportrait, © A. Gerschlauer

Zurzeit JEIN. Termine gibt es natürlich für neugeborene Geschwisterkinder! Darüber hinaus bieten wir eine begrenzte Anzahl von Terminen für Neugeborene zur U2 (Hausbesuche) und U3 pro Woche an. Hier empfiehlt es sich, direkt nach der Geburt bei uns in der Praxis anzurufen und nach einem Termin zu fragen. Es würden dann direkt auch Termine für die U4 und die U5 vereinbart.

Außerdem versuchen wir, möglichst alle anfragenden Kinder und Jugendliche aus Kriegsgebieten aufzunehmen. Für Wechsler und 2. Meinungen können wir keine Termine anbieten.

Es gibt einen zunehmenden landes- und bundesweiten Mangel an Kinder- und Jugendärzt:innen bei steigender Arbeitsbelastung in den Praxen. Vielerorts können Neugeborene, Kinder und Jugendliche wegen mangelnder Kapazitäten nicht mehr adäquat medizinisch betreut werden, sowohl in den Klinken als auch in den Praxen. Die Gründen für diesen Mangel sind vielschichtig und in jahrzehntelanger miserabler Gesundheitspolitik begründet.

Sollten Sie für Ihr Kind keine oder nur schwer eine ärztliche Betreuung in Bonn finden, beschweren Sie sich bitte bei den Verantwortlichen! Wenden Sie sich bitte – und das ist ernst gemeint und würde uns allen (eventuell) helfen – an Ihre Abgeordneten im Landtag und im Bundestag, an Ihre Krankenkasse und den amtierenden Gesundheitsminister in NRW, Herrn Laumann.

Wenn es um die sogenannten „Schleimlöser“ (Ambroxol und ähnliche) geht − ja, dann verschreibe ich tatsächlich keine Hustensäfte. Die Wirksamkeit dieser Präparate ist sehr umstritten, die besten Ergebnisse erzielen diese Hustensäfte in Studien, die von den Herstellern veröffentlicht/finanziert werden… Gute Studien, die wirkliche Effekte auf die Verbesserung der Heilung untersuchen, zeigen meistens ein „Unentschieden“ zwischen Verum und Plazebo. Viele Präparate enthalten darüber hinaus Alkohol u.a. Meine Kinder haben keine Hustensäfte bekommen, daher empfehle ich sie auch nicht für Ihre Kinder. Stattdessen (Vorsicht, Binsenweisheit) ist es bei Husten wirklich sehr wichtig, richtig VIEL Wasser, Tee, o.ä. zu trinken!

Diese Frage wird Ihnen jeder Kinder- und Jugendarzt mit „Nein“ und drei Ausrufezeichen „!!!“ beantworten. Die meisten Infektionskrankheiten, die Ihre Kinder durchmachen, sind durch Viren ausgelöst. Antibiotika sind aber nur gegen Bakterien wirksam – machen also in den allermeisten Fällen keinen Sinn. Die Diskussionen um Nebenwirkungen und zunehmende Resistenzbildung bei Bakterien sind Ihnen wahrscheinlich bekannt, und wir Kinder- und Jugendärzte stehen (zu Recht) in dem Ruf, sehr zurückhaltend beim Einsatz von Antibiotika zu sein.

Eventuell werden Sie also eher enttäuscht von mir sein, wenn ich Ihnen schon wieder sage, dass Ihr Kind „nur“ einen viralen Infekt hat, der sich von alleine wieder geben wird – „Mit Arzt eine Woche, ohne Arzt sieben Tage“.

Wenn allerdings eine wirklich fiese bakterielle Infektion vorliegt, ist ein korrekt ausgewähltes Antibiotikum etwas Tolles und sollte zuverlässig in der von mir ausgerechneten Dosis über den besprochenen Zeitraum gegeben werden.

Nö, wir sind zu allen gleich nett – egal, ob privat, gesetzlich oder gar nicht versichert. Jedes Kind bekommt bei akuter Erkrankung einen raschen Termin, alle Eltern bekommen meine Mobilnummer, unter der sie mich im Notfall erreichen können. Unserer Meinung nach sollte das Einkommen der Eltern bei der medizinischen Versorgung von Kindern keine Rolle spielen. Wer das anders sieht, ist in einer reinen Privatpraxis wahrscheinlich besser aufgehoben.

Kurze Antwort: Da es bei uns immer genug zu tun gibt, sind Internet-/Social Media Bewertungen und Kommentare zweitrangig.

Längere Antwort: Dass man bewertet wird, teils anonym und teils ohne klare Begründung, gehört dazu. Durch meinen ehrenamtlichen Nebenjob als Pressesprecher des „Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen“ in Nordrhein habe ich schon einige Shitstorms abbekommen. Nachfolgende schlechte Bewertungen von Menschen, die nie in der Praxis waren, sind üblich. Meine „Lieblingsbeschimpfung“ nach einem Interview zu Impfungen ist noch immer „Gefahr für die Volksgesundheit“ – da erkennt man aber zufrieden am „wording“, aus welcher Ecke der Kommentator kommt.

Bei Unzufriedenheit echter Patient*innen bzw deren Eltern würde ich mich natürlich über die Gelegenheit einer wirklichen Kommunikation z.B. per Telefon mehr freuen, so könnten Unstimmigkeiten in Ruhe besprochen werden.

Wenn Sie zufrieden sind, wäre eine gute Bewertung bei Google etc. vor allem über meine Mitarbeiterinnen sehr nett. Ich bin altersbedingt („Gen X“) durch (schlechte) Kommentare nicht wirklich zu beeindrucken – meine Mitarbeiterinnen sind jünger und daher diesbezüglich deutlich sensibler! Vielen Dank!

Im Gegensatz zu dem, was unsere (Schwieger-)Eltern gelernt haben und oftmals noch immer lautstark vertreten, ist Fieber an sich nichts Schlimmes. Fieber ist eine „Betriebstemperatur“, die dem Körper bei der Infektabwehr hilft. Krankheitserreger mögen erhöhte Temperaturen meist nicht, und das Immunsystem arbeitet besser, wenn es wärmer ist. Man muss Fieber also nicht um des Fiebers Willen senken – Im Gegenteil, solange es dem Kind gut geht, darf und sollte man die positiven Aspekte des Fiebers nutzen.

Es gibt tatsächlich keine Zahl auf dem Thermometer, die Sie zum Handeln zwingt. Auch wenn vorne ein 4 steht, heißt das nicht, dass sichere Gefahr droht. (Meine Oma hat gesagt, mit 42°C ist man tot, weil das Hirn schmilzt – stimmt auch nicht.) Wichtig ist es, auf das Kind zu schauen: Wer leidet und zunehmend schlapp wird, bekommt natürlich etwas zum Fiebersenken!

Ja, sogar sehr gerne – aber nur für die Vorsorgeuntersuchung U2 (3.-10. Lebenstag). Wenn Sie Ihr Kind im Krankenhaus zur Welt bringen und einige Tage dort bleiben, erfolgt die U2 automatisch durch die dort tätigen Ärzte. Haben Sie sich für eine ambulante oder Hausgeburt entschieden, müssen Sie für die U2  einen Kinderarzt organisieren. Wenn Sie sich zeitnah (!) in unserer Praxis melden und im Bonner Stadtgebiet wohnen, können Sie mit meinen Helferinnen telefonisch einen Termin vereinbaren, an dem ich Sie und Ihr Kind zu Hause besuche. Bitte besprechen Sie mit Ihren Hebammen, dass diese die Blutabnahme für das Stoffwechselscreening (Lebensstunde 36-72) durchführen!

Die Beantwortung dieser Frage sprengt sicherlich den Rahmen dieser Webseite…. Individuelle Impfentscheidungen können von vielen Faktoren abhängen, wie z.B. eigenen Erfahrungen, Anzahl der Geschwister, Jahreszeiten, KiTa- oder Reiseplänen, usw.

Prinzipiell finde ich Impfungen gut und orientiere mich an den Empfehlungen der STIKO. Und, nein, ich empfehle Impfungen nicht, weil ich von der Pharmaindustrie bezahlt werde und/oder damit furchtbar viel Geld verdiene. Wenn man einige Jahre als Kinder- und Jugendarzt in Klinik und/oder Praxis gearbeitet hat, sieht man eine Menge teilweise sehr schwer verlaufender Krankheiten, die durch eine Impfung hätten verhindert werden können. Solche Erlebnisse prägen und lassen die meisten Impfungen unweigerlich als empfehlenswert erscheinen.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich zu wenig Ahnung von Osteopathie, um mir eine fundierte Meinung bilden zu können.

Skeptisch bin ich, weil bislang wissenschaftlich akzeptierte Wirkungsnachweise fehlen.

Auch stört mich der Trend zur Pathologisierung: Fast alle Säuglinge scheinen momentan durch die Geburt traumatisiert zu sein (was, bitteschön, ist natürlicher, als auf die Welt zu kommen?), fast alle Säuglinge scheinen eine Blockade zu haben, die dringend behandelt werden muss. Ich wundere mich, was aus all den Kindern aus den 90er Jahren geworden ist, die nicht wieder „eingerenkt“ werden konnten, weil es noch nicht so viele Osteopathen gab…

Falls Sie Bescheinigung von mir wünschen, mit der Ihre Krankenkasse die Kosten für die osteopathische Behandlung übernimmt, sprechen Sie mich bitte vor Vereinbarung des Termins beim Osteopathen an. Trotz meines Spotts und meiner Skepsis gegenüber der Osteopathie bekommen Sie dann in den meisten Fällen das gewünschte Schreiben. Wir stellen allerdings keine rückwirkenden Bescheinigungen aus.

Überlegen Sie aber bitte, ob Ihr Kind tatsächlich krank ist und einer Therapie (welcher auch immer) bedarf. Gesunde Babies brauchen keinen Therapeuten – und meiner Meinung nach sind die meisten Babies zum Glück gesund!

Prinzipiell muss man wegen Schulfehltagen nach den Vorgaben des „Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes NRW“ kein ärztliches Attest vorlegen. Das Schulgesetz von NRW sieht unter §43 primär Entschuldigungen durch die Eltern vor, nur bei „begründeten Verdachtsfällen“ kann ein ärztliches Attest eingefordert werden. Das gilt auch bei Fehlzeiten von über drei Tagen und auch bei durch Krankheiten verpassten Klassenarbeiten/Klausuren (Ausnahme: Abschlussprüfungen, z.B. Abitur!) Gleichlautende Regeln gibt es auch für Ersatzschulen unter Trägerschaft des Erzbistums Köln im entsprechenden Schulgesetz unter §16 (1).

Wir stellen nur Atteste aus, die medizinisch sinnvoll und/oder gesetzlich vorgeschrieben sind!

Gerne statten wir Sie aber mit einem Schreiben meines Berufsverbandes BVKJ an die Leitungen von Gemeinschaftseinrichtungen (Schulen, KiTas, etc) aus, in dem die gesetzlichen Grundlagen erklärt werden.

Auch in unklaren Fällen empfiehlt es sich, erst einmal ein elterliches Attest bei der Schule vorzulegen. Sollte die Schule dieses Attest aufgrund eines „begründeten Verdachts“ nicht akzeptieren, lassen Sie die Schule bitte die NRW-weit einheitliche Attestanforderung AA 05-23 ausfüllen, bevor Sie einen Termin bei uns ausmachen.

Häufig nachgefragt wird auch das Vorgehen bei „Bindehautentzündung“ (Konjunktivitis): Diese Diagnose wird regelmäßig in ihrer Gefährlichkeit von Kindergärten etc überschätzt. Die Erkrankung ist im Allgemeinen vollkommen ungefährlich („Augenschnupfen“) und viel weniger ansteckend als oftmals angenommen. Das Gesundheitsamt Bonn hat wunderbarerweise einen Merkzettel zur Bindehautentzündung herausgegeben, den Sie ebenfalls bei Bedarf ausdrucken können oder unter diesem Link auf der Homepage der Stadt finden.

Sprechzeiten

Montag: 8.30 – 12.00 14.00 – 17.00
Dienstag: 8.30 – 12.00 14.00 – 17.00
Mittwoch: 8.30 – 12.00
Donnerstag: 8.30 – 12.00 14.00 – 17.00
Freitag: 8.30 – 12.00

Kontakt

Prinz-Albert-Str. 10
53113 Bonn
Telefon: (0228) 22 32 35
Telefax: (0228) 912 56 40
Anfahrt Praxis

Notdienst

Außerhalb unserer Sprechzeiten erhalten Sie Hilfe für Ihr krankes Kind in der

Kinder- und Jugendärztlichen Notfallpraxis
auf dem Gelände des St.-Marien-Hospitals
Robert-Koch-Str.1
53115 Bonn
Sprechzeiten
Mo, Di, Do von 19:00 – 22:00
Mi, Fr 14:00 – 22:00Uhr
Sa, So, Feiertag 8:30 – 22:00 Uhr

Nachts können Sie sich an die Ambulanzen der Kinderkliniken wenden:

  • St.-Marien-Hospital Bonn:
    Telefon 0228/505-2910
  • Universitäts-Kinderklinik Bonn (ELKI):
    Telefon 0228/2873-8805 oder -8806
  • Asklepios-Kinderklinik St. Augustin:
    Telefon 02241/249-0